WordPress-Wochenrückblick KW37: WordPress und PHP7, Shortcodes und mehr

In dieser Woche wurden die Accessibility-Tests für das select2-Skript veröffentlicht – gut sieht anders aus. Zudem hat es einen umfangreichen Beitrag zum Thema WordPress und HTTP/2 gegeben.

Accessibility

Accessibility-Tests von select2

Das select2-Skript beschäftigt das Accessibility-Team jetzt schon seit einigen Wochen. Am 7. September hat Rian Rietveld auf Make/Accessibility die Ergebnisse der Tests vom a11y-Team vorgestellt. Den Testern wurden folgende Fragen gestellt:

  • Kannst du eine Option auswählen?
  • Kannst du eine ausgewählte Option wieder entfernen?
  • Ist es für dich offentsichtlich, wie eine Option ausgewählt wird?
  • Wenn du einen Screenreader nutzt, bekommst du genügend Feedback, was passiert ist?
  • Welche Probleme treten bei der Auswahl einer Option auf?

Die Testergebnisse sind ziemlich umfangreich und können detailliert in dem oben verlinkten Beitrag von Rian nachgelesen werden. Ihre Zusammenfassung der Hauptprobleme sieht so aus:

  • Es gibt kein oder nicht genug Feedback für Screenreader-Nutzer, was ausgewählt ist oder was ausgewählt werden kann.
  • Keine Rückmeldung darüber, wie viele Ergebnisse es gibt
  • Das Dropdown-Menü zur Auswahl der Ergebnisse funktioniert nicht wie vermutet.
  • Die Tester hatten mit iOS und VoiceOver ein bisschen bessere Ergebnisse.
  • Aktuell gibt es für die Integration in den WordPress-Core zu viele Probleme mit der Barrierefreiheit.

Die Probleme und Testergebnisse wurden den Entwicklern von select2 auf GitHub gemeldet und es hat bereits positive Rückmeldung gegeben. Die Entwickler möchten gerne an einer Lösung der Probleme arbeiten und werden dabei wahrscheinlich auf die Unterstützung von WordPress- und Drupal-Entwicklern zählen können.

Core

WordPress und HTTP/2

Das HTTP-Protokoll hat in diesem Jahr durch HTTP/2 erstmalig seit 16 Jahren ein großes Update erfahren. Alle großen Browser werden HTTP/2 nur über TLS/SSL unterstützen. Für WordPress 4.4 wurden Eric Andrew Lewis und Zack Tollman gebeten herauszufinden, was WordPress tun kann um die HTTP/2-Integration flüssig ablaufen zu lassen.

Kurz gesagt: Damit WordPress mit HTTP/2 funktioniert, muss nichts getan werden. Aber es gibt ein paar Punkte mit Optimierungsbedarf, um das neue Protokoll bestmöglich zu nutzen. Genauere Informationen – auch einen Verweis zu detaillierteren Infos über das Protokoll – findet ihr in dem Make/Core-Beitrag von Zack.

WordPress und PHP7

Die nächste PHP-Version wird nicht PHP6 sondern PHP7 sein. Der Release ist für den 12. November 2015 geplant und wird als größte spürbare Veränderung deutliche Verbesserungen bei der Geschwindigkeit mitbringen. Seit sechs Monaten werden alle Commits auch gegen PHP7 getestet. Mit der letzten WordPress-Version 4.3 wurden PHP4-Konstruktoren, die PHP7 nicht mehr unterstützen wird, als veraltet gekennzeichnet und aus dem Core entfernt.

Zudem wurden einige Probleme behoben, die mit Änderungen in der Uniform-Variable-Syntax in PHP7 zu tun haben. Entwickler von Themes und Plugins sollten sich unbedingt mit den Änderungen befassen, die nicht rückwärtskompatibel sind. Solange es aber noch eine große Nutzerbasis gibt, die ältere PHP-Versionen nutzen, werden diese auch weiterhin von WordPress unterstützt werden. Mehr Informationen liefert euch der Beitrag von Aaron Jorbin auf Make/Core.

Die Tatsache, dass WordPress weiterhin alte PHP-Versionen unterstützt, heißt natürlich nicht, dass ihr deshalb kein Update machen sollt. Je mehr Leute ein Update machen desto schneller kann die Minimalversion angehoben werden. Und wer sich fragt, warum die WordPress-Macher nicht einfach eine Deadline für ein Update von einer alten PHP-Version machen, der liest sich diesen Kommentar von Gary Pendergast durch.

Projektplanung für WordPress 4.4

Der Plan für den WordPress-4.4-Release ist online. Danach ist die finale Version für den 8. Dezember geplant. Am 7. Oktober soll das Fenster für das Hinzufügen von Feature Plugins geschlossen werden. Ab der ersten Beta-Version, die für den 21. Oktober geplant ist, wird es dann nur noch Bugfixes und Inline-Dokumentation geben.

Shortcodes

Letzte Woche hat es einen ersten Entwurf zu einer Roadmap für Shortcodes gegeben. Viel diskutierter Aspekt davon war, dass die Syntax geändert werden soll. Diese Woche hat zur Verbesserung dieses Entwurfs ein Meeting im #shortcode-Slack-Channel stattgefunden. Dabei fiel unter anderem die Entscheidung, die alte Syntax beizubehalten. Die wichtigsten Punkte des Meetings:

„Cancelled the "new syntax" idea from Draft One.
New "Multiple Enclosures" delimiter [attr:name=] introduced in 4.4.
Angle braces disallowed from shortcode names in 4.4.
Add extra functions for converting to Multiple Enclosures in 4.5.
Change of filter priorities in 4.5. Shortcode output remains unfiltered by default.
In new posts only, shortcodes containing angle braces become HTML-encoded in 4.6. (e.g. [tag compare="<"] is converted to [tag compare="&lt;"] at save)
Shortcodes containing angle braces [tag title="<hr>"] stripped from output in 4.7. Plugins should convert old content before this.
Shortcodes inside of HTML attributes ignored / treated as plain HTML in 4.7.“

Robert Chapin im #core-Slack-Channel

Es wird dazu noch einen genaueren Beitrag auf Make/Core geben, der dann im entsprechenden Wochenrückblick natürlich auch Erwähnung findet.

Bisheriger Stand von Twenty Sixteen

Bisher gab es drei kleine halbstündige Meetings zum Thema Twenty Sixteen, in denen die Issue-Liste bei GitHub abgearbeitet wurde. Diese Meetings finden am Montag und Freitag um 18 Uhr statt. Die Entwickler wollen das neue Standard-Theme bis zum 30. September in den Core integrieren. Genauere Informationen zu dem neuen Theme findet ihr in meinem Artikel:

https://florianbrinkmann.com/1339/twenty-sixteen-das-neue-standard-theme-fuer-wordpress-in-der-kurzvorstellung/

Ihr könnt dem Team dabei helfen, indem ihr das Theme herunterladet, testet, Bugs auf GitHub meldet und vielleicht sogar einen Pull Request erstellt.

Polyglots

Glossar

Der Polyglots-Bereich auf make.WordPress.org hat jetzt ein eigenes Glossar, in dem alle wichtigen Begriffe erklärt werden, die mit dem Übersetzen von WordPress zusammenhängen. Erfahrene Unterstützer sollen in dem Post von Petya Raykovska auf Make/Polyglots die Begriffe in einen Kommentar schreiben, die ihnen fehlen. Neue Unterstützer sollen Begriffe melden, über die sie gestolpert sind aber die für sie unbekannt sind.

Feature-Plugins

oEmbed

In der letzten Woche wurde die Barrierefreiheit des oEmbed-Feature-Plugins verbessert, indem die Überschriften aus dem iFrame-Inhalt entfernt wurden. Außerdem wurde das Einbetten von Bildern verbessert und der Code für eine einfachere Integration in den Core überarbeitet.

Im Meeting wurde besprochen, dass an der Implementierung des Plugins in WordPress.com gearbeitet wird, um eine größere Nutzerbasis und mehr Feedback zu erhalten. Weitere Infos findet ihr in dem Beitrag von Pascal Birchler auf Make/Core.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert